Der Bau von Holzhäusern war jahrelang verpönt und fand nur bei Blockhütten in den Bergen oder in Skandinavien statt, doch erlebt der Baustoff Holz aktuell eine Art Wiedergeburt. In unseren Breitengraden trifft man immer häufiger Neubauten aus dem natürlichen Rohstoff und in Berlin entsteht gerade die weltweit erste Shoppingmall aus Holz. Diese Trendwende wollen wir zum Anlass nehmen, uns die Vor- und Nachteile von Holzhäusern einmal näher anzuschauen.
Die Vorteile des Holzhauses
Der wichtigste Vorteil ist wohl die bessere Klimatisierung, dies betrifft vor allem Allergiker und Asthmatiker. Ein Holzhaus atmet und reguliert die Luftfeuchtigkeit stets um die fünfzig Prozent. Im Winter isoliert und im Sommer kühlt es, dadurch ergeben sich geringere Heizkosten, die Atemluft wird dadurch oftmals als angenehmer wahrgenommen.
Ein Holzhaus lässt sich in der Regel auch schneller und günstiger errichten und benötigt aufgrund des geringeren Gewichts auch ein weniger massives Fundament als ein Haus aus Stein und Beton. Dies reduziert die Kosten und schont die Umwelt. Der Baustoff Holz ist ein extrem vielseitig zu verwendendes Material. Es sind nahezu alle Ideen umsetzbar, vom klassischen Blockhaus bis zur extravaganten Designer-Villa kann man mit Holz so ziemlich alles realisieren.
Holz hat eine deutlich bessere Öko-Bilanz als Ziegelsteine, die zwar auch nachhaltig sind, aber dennoch mehr Energie zur Herstellung verbrauchen, als dies bei Holz der Fall ist. Holzbauten werden deshalb auch staatlich gefördert, was die Baukosten nochmals sinken lässt. Aktuell sind es eher die gesundheits- und umweltbewussten Häuslebauer, die auch sonst lieber mit einem schicken vässla Roller als mit dem Auto fahren, die dem Baustoff Holz vertrauen. Dies ändert sich aber zunehmend, da die Vorteile immer mehr Menschen überzeugen.
Die Nachteile eines Holzhauses
Wo viel Licht ist, gibt es auch Schatten. Dies betrifft natürlich auch die Holzhäuser. Ein Nachteil ist die schlechtere Schallisolierung von Holzhäusern gegenüber Massivhäusern. An einer dicht befahrenen Landstraße macht der Bau eines Holzhauses wenig Sinn. Damit das Material Holz lange erhalten bleibt, sind regelmäßige Anstriche vonnöten. Je nach Holz und Witterung sollte alle vier bis sechs Jahre ein neuer Anstich erfolgen.
In der Vergangenheit war der Wertverlust von Holzhäusern ebenfalls ein großes Thema. Dies ändert sich jedoch gerade zunehmend. Wer hochwertig baut, kann ähnlich gute Wiederverkaufswerte erzielen wie für ein Massivhaus. Dies gilt für die Lebensdauer ebenso, richtige Pflege und hochwertige Materialien vorausgesetzt.
Ein Holzhaus lebt, denn Holz ist nicht wie Ziegelbauten stets gleich in Form und Farbe. Es verändert sich, es setzt sich, wie Fachleute es bezeichnen. Dadurch muss man beim Bau einen gewissen Spielraum bei Leerrohren, Tür- und Fensterrahmen einplanen. Die Jahreszeiten haben ebenso Einfluss auf das Material. Schimmel, Pilze oder Wasserschäden können bei Holzbauten ebenfalls zu kostspieligen Instandsetzungen führen. Darum sollte unbedingt auf allerbeste Qualität geachtet werden. Dies zahlt sich langfristig immer aus.