Was unterscheidet den Heimwerker vom professionellen Bauleiter? Die Frage wird oft gestellt und lässt sich nicht immer trennscharf beantworten. Viele begabte Handwerker machen auch nach Feierabend in den eigenen vier Wänden oder bei Freunden einen tollen Job und so mancher begabter Laie baut sich sein Traumhaus einfach selbst. Der größte Unterschied zwischen dem Laien und dem Profi ist wahrscheinlich die lückenlose und stichhaltige Dokumentation eines Bauvorhabens vom ersten Spatenstich bis zur Schlüsselübergabe,
Was für die Ausführungen im Bauhauptgewerbe gilt, setzt sich auch zunehmend in kleineren Projekten, bei Renovierungsarbeiten und im Innendesign durch. Dies hat Vorteile für Kunden und ausführende Firmen gleichermaßen. Fü den Kunden werden Rechnungen und Aufstellungen transparenter und lassen direkt nachvollziehen. Firmen erlangen auf der anderen Seite mehr Planungssicherheit und Zuverlässigkeit. Außerdem lassen sich Kundenbeschwerden, Garantiefälle oder Regressforderungen viel leichter aufnehmen und im Zweifelsfall bis zu einem Gerichtsprozess oder dem Verfahren bei einem Baugutachter aufbereiten.
Damit verschiedene Projektleiter, Bauleiter oder Innenarchitekten gleichzeitig oder unabhängig voneinander diese Projektaufzeichnungen nutzen können, lohnt sich die gemeinsame Arbeit in der Cloud. Als Vor-Ort Rechner kann ein macbook pro mit entsprechender Software gebraucht und für alle Zwecke der Dokumentation genutzt werden. Sollte die Software eher auf Windows laufen sind auch andere tragbare Computer denkbar.
Nachweis vom Zulieferer
Das aktuelle Bau- und Gewährleistungsrecht sieht vor, dass alle Schritte von der Planung bis zur Abnahme dokumentiert werden. Dies zählt nicht zuletzt auch für die verwendeten Materialien, sodass bereits die Einkaufslisten in die Cloud gehören. Neben den einfachen Lieferscheinen ist es vor allem die Tabelle mit den Sonderstoffen und Allergenen wichtig. So muss ausgeschlossen werden, dass Schadstoffe bereits im Bauprozess oder bei der Ausstattung eines Wohnraumes eingebracht worden sein könnten. Wichtig ist hier auch, Material zu erfassen, das früher als Massengut eher nicht der Rede wert war. Mörtel, Estrich, Fliesenkleber und Wandfarben müssen genauso viel Aufmerksamkeit erhalten wie Balken, Teppichboden und Laminat, wenn es um die vollständige Dokumentation geht.
Arbeitsnachweis
Die Baudokumentation ist nicht nur Qualitätskontrolle und Rückversicherung im Schadens- und Streitfall. Sie dient modernen Unternehmen auch einfach zur Erfassung von Arbeitszeiten und Arbeitsgängen und damit später auch zur fairen und sinnvollen Rechnungsstellung. Ohnehin sind Unternehmen im Außeneinsatz zum Stundennachweis verpflichtet. Inzwischen kann dieser auch digital geführt werden und die unterschriftbasierten Zettel gehören der Vergangenheit an. Zwar hört es sich kleinteilig und nervig an, jeden Arbeitsgang und jede Viertelstunde schriftlich nachzuhalten, doch mit entsprechender Software und moderner Steuerung (Drag&Drop) gehen weniger als acht Prozent der Arbeitszeit in diese Dokumentation.
Zusammen mit einem Fotoprotokoll der geleisteten Arbeit und der verbindlichen Abnahme durch den Endkunden ergibt sich zum Schluss in der Cloud ein ganzheitliches Bild des Projektes, das sich nicht nur gesichert ablegen lässt. Vielmehr ist eine spätere Nutzung für Lehrzwecke oder als Musterbeispiel jederzeit möglich.