Konstruktion und Kräfteverteilung sind wichtige Bestandteile bei der Gebäudeplanung. Ist eine Konstruktion zu schwach, stürzt das Gebäude ein. Glücklicherweise gibt es mittlerweile unzählige Möglichkeiten, ein Gebäude zu errichten. Selbstverständlich gibt es die verschiedensten Materialien, von Holz über Beton bis zu den guten alten Steinen. Verschiedene Materialien benötigen auch verschiedene Herangehensweisen und demnach möglicherweise verschiedene Konstruktionen. Die Konstruktionsweisen kann man in zwei Arten unterteilen:
Massivbau und Skelettbau
Der Skelettbau wird auch heute noch im beliebten Plattenbau verwendet, aber seine Herkunft ist weitaus älter. Am anschaulichsten zeigt uns die Gotik dieses Konstruktionsprinzip. Durch Spitzbögen werden die Kräfte abgefangen, an den Seiten weitergeleitet und durch ein skelettartiges Gerüst verteilt.
Durch herausragende Pfeiler werden die Kirchenbauten oft hinten am Altar, aber auch an den Quer-, sowie Mittelschiffen gestützt. Zudem gibt es ein Tonnengewölbe, bestehend aus Spitzbögen ein Kreuzrippengewölbe, oder ein Kreuzgratgewölbe, die die Kreuzung des Querschiffes und Mittelschiffes bilden. Wie der Name Kreuzrippengewölbe schon andeutet, kann der Skelettbau durch seine Bauweise durchaus mit Knochen in Verbindung gebracht werden. Das Gebäude wird also nicht durch die Wände aufrechterhalten, sondern durch sein Skelett.
Heute ist der Skelettbau besonders bei Hallen oder Wohnungen für Studenten im Einsatz, sowie bei den einfachen und beliebten Plattenbauten. Dabei werden die Platten und das Skelett montagebereit an die Baustelle geliefert. Dies nennt sich Präfabrikation oder Fertigbau. Oft ist das Skelett, wie im Bild zu erkennen, wie ein Würfel aufgebaut. In das Skelett werden nun die Platten eingelegt und befestigt. Im Bild kann man drei Senkrechte und vier Waagrechte erkennen. Diese bilden das Skelett, wobei die oberste Waagrechte das Flachdach bilden wird. Der Skelett- oder auch Gliederbau ist sparsam im Platz. Das bringt mehr Raum für die Innenarchitektur, aber auch für die Typografie außerhalb. Dazu kommt, dass der Skelettbau schnell und deshalb in der heutigen Wohnungsnot eine willkommene Möglichkeit ist. Dass diese Bauart, sei es als sakraler oder profaner Bau, sehr beliebt ist, sieht man auch bei den T-Shirts, Sweatern und Jacken von Kidsbrandstore, die Gebäude in dieser Bauweise als Aufdruck verwenden.
Im Kontrast dazu gibt es den Massivbau. Dieser besteht, anders als der Gliederbau, aus tragenden Wänden. Diese fangen mit ihrer Masse das Gewicht auf und tragen die oberen Geschosse sowie das Dach. Im Massivbau wurden oft Sakralgebäude gebaut, aber vorzugsweise wurde er bei Festungsbauten benutzt. In der Romanik wurden deshalb noch Kirchen im Massivbau gebaut, damit diese auch als massiver Unterschlupf vor Angreifern genutzt werden konnten. Schlösser mit einen Aufzug, also einer sichtbaren Erhebung der Architektur über den Horizont, sind ein gutes historisches Beispiel für den Festungsbau.
In der heutigen Zeit wird das Massivbau oder auch Flächenbau genannte Konstruktionsprinzip auch immer noch im Wohnungsbau genutzt. Das Mauerwerk kann hierbei als Vollmauerwerk oder zweischalig als Hohlmauerwerk vorhanden sein. Mauern im Massivbau sind also nicht nur Raumgrenzen, sondern haben auch eine tragende Funktion. Diese wird durch ihre Masse und geschickte Platzierung ermöglicht. Allerdings sind besonders Gebäude mit Bögen im Massivbau in der heutigen Zeit sehr unwirtschaftlich, da viel Zeit und Material investiert werden muss.
Beide Konstruktionsprinzipien haben ihre Vor- und Nachteile.