Als Konstruktion werden technische Produkte bezeichnet. Im Prozess der Konstruktion werden Entwürfe erstellt und in einer oder mehren Iterationen optimiert und detailliert, so dass die anschließende Produktion ermöglicht wird. Hierzu entstehen technische Zeichnungen, Baupläne sowie Anleitungen zur Montage und Inbetriebnahme.
Der Begriff der Konstruktion lässt sich heute in mehrere Disziplinen unterteilen. Die größten und wichtigsten Bereiche der Konstruktion sind der Anlagen- und Maschinenbau sowie der Hoch- und Tiefbau. Weitere Bereiche mit großer wirtschaftlicher Bedeutung sind der Straßenbau sowie der Schiffs- und Flugzeugbau.
Konstruktion im Maschinenbau
Der Maschinenbau ist eine weit gefächerte Disziplin. Die Aufgabe im Maschinenbau besteht darin, Produkte aus kleinen Einzelteilen und Geräten (zum Beispiel Mikrosensoren und Tintenstrahldruckerdüsen) oder großen Systemen (Raumfahrzeuge und Werkzeugmaschinen) zu konstruieren und herzustellen. Die Aufgabe eines Maschinenbauers ist es, ein Produkt von der Idee zur Marktreife zu bringen. Um dies zu erreichen, bedarf es eines breiten Spektrums an Fähigkeiten. Der Maschinenbauer muss die Kräfte und die thermische Umgebung verstehen, auf die ein Produkt, seine Teile oder seine Teilsysteme stoßen werden. Die Konstruktion muss für Funktionalität, Ästhetik und die Fähigkeit, den Kräften und der thermischen Umgebung, der sie ausgesetzt sind, standzuhalten, entworfen werden. Neben der eigentlichen Konstruktion ist es auch die Aufgabe des Maschinenbauers, den besten Weg zu ihrer Herstellung zu bestimmen und sicherzustellen, dass die Konstruktionen störungsfrei funktionieren.
Der Maschinenbau gilt als die breiteste und vielfältigste Ingenieurdisziplin. Maschinenbauingenieure spielen eine zentrale Rolle in Branchen wie der Automobilindustrie (vom Fahrzeugchassis bis hin zu allen Subsystemmotoren, Getrieben und Sensoren), der Luft- und Raumfahrt (Flugzeuge, Flugzeugtriebwerke, Steuerungssysteme für Flugzeuge und Raumfahrzeuge), der Biotechnologie (Implantate, Prothesen, fluidische Systeme für die pharmazeutische Industrie), der Computer- und Elektronikindustrie (Plattenlaufwerke, Drucker, Kühlsysteme, Halbleiterwerkzeuge) und der Mikroelektromechanik.
Der Maschinenbau beschäftigt sich mit allem, was sich bewegt. Maschinenbauingenieure lernen über Werkstoffe, Festkörper- und Strömungsmechanik, Thermodynamik, Wärmeübertragung, Regelung, Instrumentierung, Konstruktion und Fertigung, um mechanische Systeme zu verstehen und zu konstruieren.
Konstruktion im Bauwesen
Das Bauwesen befasst sich mit der Planung, Konstruktion, Erstellung und Instandhaltung von Wohn- und Geschäftsgebäuden, öffentlichen Gebäuden und der Infrastruktur wie Straßen, Brücken und Tunnel.
Das Bauwesen ist eine der ältesten Industriezweige und hat sich aus dem ursprünglichen Bedürfnis des Menschen nach Unterkunft entwickelt. Während die beweglichen Konstruktionen aus dem Maschinenbau als Werkzeuge für die Konstruktion im Bauwesen genutzt werden, sind die Ziele im Hoch-, Tief- und Straßenbau nicht bewegliche, immobile Bauwerke.
Der baugewerbliche Umsatz in Deutschland im Jahr 2017 wird auf 113 Milliarden Euro prognostiziert. Davon entfällt mit 43 Milliarden Euro der größte Anteil auf den Wohnungsbau. Das Volumen der öffentlichen Bautätigkeit wird auf über 31 Milliarden Euro geschätzt, der Wirtschaftsbau auf annähernd 39 Milliarden Euro.
Konstruktionen im Bauwesen werden durch Architekten erstellt. Die Ausführung der Bauarbeiten erfolgt durch Bauingenieure sowie eine Vielzahl von Fach- und Hilfsarbeitern. Der nachfolgende Absatz erläutert den typischen Ablauf in der Bauindustrie.